5'935’731 Millionen Logiernächte zählt die Tourismusregion Zürich im Jahr 2022. 2019 waren es 6.5 Millionen, was einem Minus von 9.2 Prozent entspricht. Immerhin, gegenüber dem Vorjahr erreichten die Logiernächte in der Region, die sich von Baden und Winterthur über die Stadt Zürich und die Flughafenregion bis nach Rapperswil und den Kanton Zug erstreckt, ein Plus von 89 Prozent. Die Subregion Zürich mit der Stadt, den Flughafengemeinden, dem Limmattal und dem Knonaueramt, für die Zürich Tourismus direkt verantwortlich ist, verzeichnete 4'778’738 Millionen Übernachtungen (+108%).
Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Gästen aus der Schweiz. Machten sie bisher rund einen Viertel aller Übernachtungen aus, waren es im Jahr 2022 ganze 37 Prozent. Auch beim europäischen Markt (Deutschland +57.5%, UK +223.4%, Italien +71.7%, Frankreich +70.4%) und bei den Gästen aus den Golfstaaten (+56.8%) und Nordamerika (+276.8%) gibt es im Vergleich mit dem Vorjahr hohe Zuwachsraten. Bei Letzteren könnte der Oberammergauer-Effekt eine Rolle spielen. Die nur alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele lösten eine regelrechte Flut an Gästen vom neuen Kontinent aus.
Spürbarer Nachholbedarf beim Reisen
Thomas Wüthrich, seit einem Jahr Direktor von Zürich Tourismus, ist von der raschen Erholung ebenfalls überrascht. In seinen Anfangsmonaten bei Zürich Tourismus stimmten der Krieg in der Ukraine, die Covid-Pandemie und eine anrollende Inflation nicht unbedingt positiv für das laufende Jahr. «Der Nachholbedarf war aber trotz den zum Teil sehr tragischen Umständen so gross, dass nicht nur die Leisure-, sondern auch die Business-Gäste zurück in der Stadt sind. Letztere sind nach wie vor wesentlich für ein gutes Geschäftsjahr.»
Damit die Region auch künftig attraktiv bleibt, wurde eine neue Strategie erarbeitet. Denn die Aufgaben von Tourismusorganisationen befinden sich im Wandel. Von den klassischen Aufgaben einer Marketingorganisation zu jenen einer modernen Managementorganisation. Zürich Tourismus und die Zürcher Hotellerie setzen mit der neuen Strategie auf einen Qualitätstourismus, der für die Bevölkerung und die Umwelt verträglich ist. Zu den neuen Aufgaben zählt aber auch die Entwicklung der Rahmenbedingungen der Destination – davon profitieren die Gäste, aber auch die lokale Bevölkerung.
(Fotograf: Alex Buschor © Zürich Tourismus)