Während die Kongresshaus Zürich AG ihren Betrieb bereits aufgenommen hat und schon im August eine erste Grossveranstaltung durchführen wird, konzertiert das Tonhalle-Orchester Zürich derzeit noch in seiner Interimsspielstätte, der Tonhalle Maag, und spielt sich und den Saal im August für die Eröffnungskonzerte im September in der Grossen Tonhalle ein.
Modernste Technik und klimaneutral
Die Vorfreude seitens beider Mieter – Hausherrin an der Clariden-, beziehungsweise Gotthardstrasse ist die Kongresshausstiftung Zürich – könnte grösser nicht sein: «Ich freue mich riesig darauf, nach diesen ganzen Monaten der Vorbereitung jedes Element im Kongresshaus in Aktion zu erleben», sagt Roger Büchel, Direktor und CEO der Kongresshaus Zürich AG. «Das neue Kongresshaus ist eine architektonische Ikone, die nach dem Umbau nun Tradition und Moderne auf einmalige Weise vereint, und dies unmittelbar am See.»
Die markanteste bauliche Änderung seitens Kongresshaus ist die Entfernung des Panoramasaals, die nun vom Konzertfoyer wieder freie Sicht auf See und Berge gewährt. Diese Massnahme hat auch das Restaurant im ersten Stock ermöglicht, welches hinsichtlich Terrassengrösse und Panorama in Zürich seinesgleichen sucht. Ganz besonders investiert wurde zudem in die Eventtechnik und die digitale Vernetzung. Entstanden ist der wohl modernste Veranstaltungsort der Schweiz, der sowohl für kleine Anlässe wie auch für mehrtägige internationale Kongresse, Online- oder Hybrid-Events über «State of the Art»-Technologie verfügt.
Eine weitere Errungenschaft seitens der Kongresshaus Zürich AG ist die Zertifizierung als klimaneutraler Veranstaltungsort. Roger Büchel freut sich: «Wir sind das erste klimaneutrale Event- und Kongresszentrum der Schweiz. Bei uns hinterlassen Veranstalterinnen und Gäste keinen CO2-Fussabdruck.»
Brillanz wiederhergestellt
Auch Ilona Schmiel, Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich AG, ist davon überzeugt, dass hier ein kultureller und gesellschaftlicher Leuchtturm entsteht, ein Ort für alle: «Auch wir sind überglücklich, die Grosse Tonhalle wieder mit einem hochkarätigen Programm zu bespielen und diesen auratischen Ort in die Zukunft zu führen. Wir wollen allen eine Chance geben, den einzigartigen Klang im Saal zu erleben und an der Kultur teilzuhaben.» Für das Orchester und seinen Music Director Paavo Järvi heisse das vorderhand, sich nach vier Jahren wieder auf die einmalige Akustik einzustellen und die Grosse Tonhalle als Klangkörper neu zu erobern und seinen Namen in die Welt hinauszutragen. Die verantwortlichen Akustiker der BBM-Müller GmbH in München haben bereits erste Tests mit dem Orchester durchgeführt. Diese zeigen, dass die klangliche Brillanz nicht nur beibehalten, sondern gegenüber dem vorherigen Zustand im Zuge des Umbaus wiederbelebt werden konnte – über die Jahre nämlich hat die akustische Strahlkraft des ursprünglichen Saals deutlich abgenommen. Die Restaurierung der Grossen Tonhalle, eines der grössten Restaurierungsvorhaben in der Schweiz, verfolgte das Ziel einer Annäherung an den Zustand von 1895. Die Echtvergoldungen, die Stuckmarmoroberflächen der Säulen, die Kronleuchter und die auf Leinwand gemalten Deckenbilder aus dieser Zeit lassen den Saal heute wieder glänzen. Technisch ist ein audiovisuelles Studio hinzugekommen, das den Bedürfnissen nach Streamings bestens gerecht wird. Neu in der Grossen Tonhalle ist auch ihre Orgel: In den Ateliers des Orgelbauers Kuhn AG in Männedorf ist sie auf die Bedürfnisse der renovierten Tonhalle Zürich zugeschnitten worden. Als Solistin und zugleich hervorragendes, modernes Orchesterinstrument ist sie agil einsetzbar und klanglich eine Hommage an den Saal.
Im Sommer werden die Kongresshaus Zürich AG und das Tonhalle-Orchester Zürich die Gebäude beleben und für die Eröffnungstage vom 4. und 5. September vorbereiten: Billette für diese sind in mehreren Zeitfenstern ab dem 16. Juni 2021, 16 Uhr unter seeyouamsee.ch erhältlich. Die Eröffnungskonzerte des Tonhalle-Orchesters Zürich finden am 15. und 16. September statt. Der Vorverkauf der Tonhalle Zürich beginnt am 23. August.
(Photos Georg Aerni, Urs Siegenthaler & zvg)