Der ultimative SEESICHT-Grill-Guide

So gelingt das perfekte BBQ

Ein lauer Sommerabend, der Duft von brutzelndem Fleisch in der Luft und eine kalte Erfrischung in der Hand – das ist Grillieren in Perfektion! Doch während der Grill für viele das Zentrum geselliger Abende ist, gibt es doch einiges zu beachten, damit das Steak nicht zur Schuhsohle und das Hähnchen nicht zur Salmonellenfalle wird. Hier kommen die wichtigsten Tipps für ein gelungenes Grillfest.

Text: Andrea I. Müller   |   Fotos: Adobe Stock

1.

Die Basis des ­Erfolgs
ist die ­richtige Glut.

Ohne anständige Hitze kein anständiges Grillgut. Kohle oder Gas? Beides hat seine Berechtigung. Kohlegrills sorgen für das klassische Raucharoma, brauchen aber Geduld: Die Kohlen müssen gut durchglühen, bis sie mit einer feinen, weissen Ascheschicht überzogen sind – erst dann ist der Grill bereit. Beim Gasgrill geht’s schneller, hier zählt die richtige Temperatur. Ideal sind 200–250°C für die meisten Fleischsorten.

2.

Fleisch: saftig statt trocken.

Die Wahl des Fleischs entscheidet über Sieg oder ­Niederlage am Grill. Hochwertiges, gut marmoriertes Rindfleisch bleibt saftig, während fettarme Stücke wie Schweinefilet schnell austrocknen. Wichtig: Das Fleisch sollte Zimmertemperatur haben, bevor es auf den Rost kommt. Beim Grillieren gilt: Weniger ist mehr – kein unnötiges Wenden oder mit der Gabel einstechen (sonst läuft der wertvolle Fleischsaft heraus).
Nach dem Grillieren muss das Fleisch kurz ruhen – am besten in Alufolie eingeschlagen, damit sich der Saft gleichmässig verteilt.

3.

Poulet: ­
aussen knusprig, ­
innen durch.

Poulet ist eine heikle Angelegenheit: Keiner will rohes Geflügel servieren, aber trockenes Poulet ist auch keine Freude. Die Lösung? Indirektes Grillieren! Bei ca. 180 °C gart das Poulet langsam durch, bevor es am Schluss bei hoher Hitze eine krosse Haut bekommt. Kerntemperatur: Mindestens 75 °C! Marinaden mit Joghurt oder Öl halten das Fleisch zart.

4.

Fisch: Zerfall verhindern.

Fisch neigt dazu, am Grillrost festzukleben oder beim Wenden auseinanderzufallen. Hier hilft eine Fisch­zange oder eine Grillplanke aus Zedernholz. Besonders gut ­geeignet: Lachs, Dorade oder Forelle. 
Tipp: Den Rost vorher gut einölen. Den Fisch vorsichtig auf den Grill legen. Je nach Dicke etwa 4–6 Minuten pro Seite grillieren. Um ein Zerfallen zu vermeiden, den Fisch nur ­einmal wenden, wenn er sich von selbst löst.
Der Fisch ist fertig, wenn er sich leicht mit einer Gabel zerteilen lässt und die Innentemperatur etwa 60°C erreicht hat.

5.

Gemüse:
weit mehr als eine Beilage.

Selbst die eingefleischtesten Grillfans müssen zugeben: Gegrilltes Gemüse kann verdammt gut sein! Zucchini, Peperoni oder Champignons mit etwas Olivenöl und Gewürzen sind eine Wucht. Grillkäse wie Halloumi bleibt fest und wird aussen schön knusprig.
Ein Gemüse-Schaschlik sorgt für den speziellen Look. Geschnittene Auberginen, Zucchetti, Zwiebeln, Champignons und am Ende einen Knoblauch aufspiessen, mit Olivenöl, Pfeffer, Paprika und bisschen Chili würzen. 

Grillzubehör: Braucht man das wirklich?

Ein anständiger Grillmeister hat sein Werkzeug im Griff. Eine ordentliche Grillzange ist Pflicht – bloss keine Gabel! Ausserdem lohnt sich ein Kerntemperaturmesser, um ­sicherzugehen, dass das Fleisch den perfekten Garpunkt erreicht. Und für die Pyromanen: Ein Anzündkamin bringt die Kohle schneller zum Glühen.

Würzen: erst danach!

Salz entzieht dem Fleisch Flüssigkeit – daher sollte es erst nach dem Grillieren drauf. Ausnahme: Steak, das durch grobes Meersalz eine knusprige Kruste bekommt. Marinaden mit Zucker ­neigen zum Verbrennen, also erst gegen Ende auftragen.

Nach dem Grillieren ist vor dem Grillieren

Wer hat schon Lust, den Grill nach dem Essen zu schrubben?
Trick 17: den heissen Rost mit einer halbierten Zwiebel abreiben – das löst Fett und gibt eine leichte Aromatisierung. Alternativ: nachglühen lassen und später mit einer Drahtbürste abbürsten.

Lange Rede, kurzer Sinn 

Grillieren ist kein Hexenwerk, aber mit ein paar Tricks wird es zum kulinarischen Highlight. Also: hochwertiges Fleisch, richtige Hitze, kein Rumstochern – und das nächste BBQ wird legendär!