Mit einem musikalischen Geburtstagsgruss feiert das Zürcher Kammerorchester am 3. Oktober um 19.30 Uhr das vollendete 50. Lebensjahr seines Music Directors Daniel Hope in der Tonhalle Zürich. Das Konzert markiert gleichzeitig auch den Auftakt zur neuen Saison 2023/24. Im Mittelpunkt des Programmes steht die Auftragskomposition «Lully Loops», welche das Zürcher Kammerorchester beim englischen Komponisten David Bruce in Auftrag gegeben hat. Das neue Werk kombiniert klassische Motive mit zeitgenössischen Verfahren. Beim heutigen «loopen» werden Musikfolgen technisch vervielfacht, kurze Ausschnitte aneinandergereiht, ausgetauscht und wieder neu angeordnet.  Der Begriff selbst stammt allerdings aus der Zeit, als Musik auf Tonbandmaschinen aufgezeichnet wurde. Eine solche wird ebenfalls eine Rolle auf der Tonhallenbühne spielen. 

 

Ryszard Groblewski ist seit 2009 Solobratschist im Zürcher Kammerorchester und am 3. Oktober mit der Viola im Mittelpunkt. (Bildcredit: Harald Hoffmann)

 

In «Lully Loops» bezieht sich Bruce auf Sequenzen, die er den Werken des Barockkomponisten Jean-Baptiste Lully und dessen Schwiegervater Michel Lambert entnommen hat. Er verzahnt diese neu, verändert Rhythmen, Strukturen, Richtung und Bezüge. Von Lullys Orchester wurde einst gesagt, dass es so schockierend frisch und aufmunternd wirke, dass es die Menschen von ihrer Melancholie hätte heilen können. «Auf eine ganz andere Art und Weise und in einer ganz anderen Welt könne ‘Lully Loops’ zumindest zu einem kleinen Teil die gleiche Wirkung erzielen», verspricht David Bruce. Das Publikum darf gespannt sein auf eine facettenreiche und effektvolle Schweizer Erstaufführung.

Auf dem weiteren Programm stehen zwei bedeutende Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Da ist zunächst seine feinsinnige Sinfonia Concertante, für Violine, Viola und Orchester. Zu den vielen Schönheiten dieser Komposition gehört vor allem der subtile Dialog zwischen den Soloinstrumenten untereinander und deren Wechselspiel mit dem Orchester. Die festlich, strahlende Sinfonie Nr. 41 C-Dur ist Mozarts letzte Sinfonie. Ihren Namen «Jupitersinfonie» soll sie der Legende nach wegen ihrer «göttlichen Vollkommenheit» erhalten haben. Beide Werke gehören zur DNA des Zürcher Kammerorchesters, über das sein Music Director Daniel Hope schwelgt: «wie es Mozart spielt, das ist für mich eine Offenbarung.»

 

Bildcredits: Harald Hoffmann