Wir achten sehr darauf, dass es unseren vierbeinigen Lieblingen an nichts fehlt. Doch wie sieht es mit den Tieren aus, deren Fleisch in den Fressnäpfen unserer Haustiere landet? Wie kann ich auch beim Kauf von Tierfutter eine tierfreundliche Haltung unterstützen?
Text: Anja Stettin | Hauptbild: FurryFritz/depositphotos.com
Tierschutz sollte nicht beim eigenen Haustier aufhören. Denn egal, ob Rohfütterung, selbstgekochte Mahlzeiten, fertiges Feucht- bzw. Trockenfutter aus dem Handel oder ein gelegentliches Leckerli: Auch bei der Ernährung von Hunden und Katzen können wir auf Produkte aus tierfreundlicher Haltung zurückgreifen – und profitieren dabei von einer besseren Fleischqualität.
In Bio-Futtermitteln dürfen nur Fleisch und tierische Produkte enthalten sein, die von Tieren aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Allerdings unterscheiden sich die Tierwohl-Standards bei den verschiedenen Bio-Labels. Am besten gehalten werden Tiere nach den Bio-Suisse-Richtlinien.
Wenn Sie sich nicht auf ein Bio-Label verlassen können, kann das Herkunftsland des Fleisches als Hinweis dienen. Grundsätzlich gilt, dass Nutztiere in der Schweiz besser gehalten werden als im Ausland und dass in Europa höhere Standards gelten als in Übersee. Das betrifft auch den Einsatz von Hormonen und Medikamenten, die als Rückstände im Fleisch nachweisbar sind.
Es klingt auf den ersten Blick verlockend, auf das Fleisch von Wildtieren zurückzugreifen. Schliesslich konnten diese ihr Leben in Freiheit verbringen. Doch nicht jede Jagd- bzw. Fischerei-Methode garantiert einen schnellen, schmerzfreien Tod. Aus Artenschutzsicht sind zudem unerwünschter Beifang und die Nutzung bedrohter Arten besonders problematisch.
… wenn Ihr vierbeiniger Liebling es nicht mag – oder noch schlimmer, es nicht verträgt. Leidet Ihr Tier unter Allergien, Unverträglichkeiten oder einer Erkrankung, zu deren Behandlung eine spezielle Fütterung gehört, ist die Auswahl der möglichen Futtermittel und Leckerlis stark eingeschränkt. Denn leider gibt es beim Diätfutter derzeit häufig noch keine tierfreundlichen Alternativen.
Wenn Sie dennoch nicht auf Tierwohl im Futternapf verzichten möchten, können Sie sich bei einer tierärztlichen Ernährungsberatung einen individuellen Futterplan für Ihren Liebling erstellen lassen. Beim Kauf der einzelnen Zutaten für die selbst zusammengestellten Mahlzeiten haben Sie dann wieder die Möglichkeit, auf Herkunft und Bio-Labels zu achten.
Übrigens: Etwa die Hälfte aller Hunde und Katzen in der Schweiz erhalten zu viel Futter und sind deshalb übergewichtig. Dies wirkt sich negativ auf die Gesundheit und die Lebensdauer aus. Bei Katzenfutter sollte der Fleischanteil sehr hoch und der Kohlenhydratteil möglichst gering sein. Hingegen wird der Proteinbedarf von Hunden häufig überschätzt. Es hilft sowohl unseren Haustieren als auch den Nutztieren, wenn wir nur so viel Futter und Fleisch verfüttern, wie Hunde und Katzen für eine gesunde Ernährung tatsächlich brauchen.
Der Zürcher Tierschutz setzt sich für den Schutz von Haus-, Nutz-, Wild- und Versuchstieren ein. Als gemeinnütziger Verein finanziert er sich ausschliesslich durch Spendengelder. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung.
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