Das Uhrwerk der Medusa, ein Kaliber mit 2,5 Hz (18‘000 Halbschwingungen pro Stunde), wurde über mehr als zwei Jahre hinweg komplett neu entwickelt. Um die Optik der Uhr so effektvoll wie möglich zu gestalten und die Inspirationsquelle des Designs hervorzuheben, wurde das Uhrwerk – es besteht aus 155 Einzelteilen – um eine zentrale Achse herum gebaut. So erinnert es an das strahlenförmig und symmetrisch verlaufende Nervensystem der Quallen. Da die das Uhrwerk umgebende Glaskuppel der Medusa den Zugang zum Uhrwerk erschwert, musste zudem ein völlig neuartiges, kombiniertes Aufzugs- und Zeiteinstellungssystem erfunden werden (so konzipiert, dass es einhändig aufgezogen werden kann, um mit der anderen Hand die Uhr festhalten zu können). Die Uhr läuft dann sieben Tage ohne Aufziehen. Video

 

Zwei Aufbaumöglichkeiten

Dank eines speziellen Stahlrahmens mit gewölbten Füssen, der als Basis für das Uhrwerk dient und zugleich einen leichten Zugriff auf den Aufzugs- und Zeiteinstellungsmechanismus gewährleistet, kann Medusa wahlweise auf einem Tisch oder einer beliebigen ebenen Fläche aufgestellt werden. Bringt man sie an der Decke an, kann sie noch mit ihren mundgeblasenen Tentakeln aus Muranoglas verziert werden. Diese werden in das Uhrwerk eingehängt und schwingen bei der kleinsten Bewegung der Uhr sanft mit – ganz wie eine Qualle, die sich vom Wasserstrom treiben lässt.

 

Die perfekte Gestaltung des Äusseren der Medusa, die es in limitierten Auflagen von je 50 Exemplaren in Blau, Grün oder Rosa gibt, war nicht minder anspruchsvoll als die der verschiedenen Elemente des Uhrwerks. Insbesondere für die rosafarbene Version waren zahlreiche Beschichtungsphasen mit rotem und durchsichtigem Glas notwendig, um genau den gewünschten Farbton zu erhalten. Um ein bestmögliches und einheitliches optisches Ergebnis zu erhalten, mussten die Kuppel und die Tentakel der Medusa zudem aus demselben Glas gefertigt werden. Nur sehr wenige Glasmanufakturen beherrschen die Kunst, eine Reihe gleichmässig gestalteter Glastentakel für jede Uhr in Handarbeit herzustellen. Hinzu kam die Schwierigkeit, eine mundgeblasene Kuppel aus Muranoglas zu schaffen, die extrem leicht und zart wirken und zugleich das Gewicht eines Uhrwerks tragen sollte. Kein Wunder also, dass von den angefragten 40 Glasmanufakturen, lediglich ein einziger Hersteller von Muranoglas in der Lage war, diese Herausforderung zu meistern.

 

Der Name «Medusa»

Die Assoziationen mit dem Namen «Medusa» sind sehr vielfältig und decken die gesamte Spannbreite menschlicher Erfahrungen ab – von der echten und faszinierenden Qualle mit ihren schwingenden Tentakeln bis hin zur Gorgone aus der griechischen Mythologie, die jeden, der sie anblickte, zu Stein erstarren liess. Eines ist in jedem Fall sicher: Wer einmal einen Blick in die Tiefen von Medusa gewagt hat, kann ihn nur schwer wieder abwenden.

(Bilder: zvg MB&F)