Das La Réserve Eden au Lac Zurich ist ein stolzes Gebäude. Gelassen und solide steht es seit hundert Jahren am Ufer des Zürichsees.
Doch die Zeiten ändern sich. Besitzerin La Réserve-Groupe und Designer Philippe Starck haben dem Hotel in den letzten Monaten eine künstlerisch-rebellische Note verliehen. Der vielseitige Designer hat das frühere Eden au Lac konzeptuell zerlegt, um es dann als La Réserve Eden au Lac Zurich wieder neu zusammenzusetzen.

«Dieses Hotel war immer besonders, und Michel Reybier hat dieses gewisse Etwas noch stärker herausgearbeitet. Wie ich ist er ein grosser Segelfan. Meer, Wasser und Segelschiffe sind ihm bestens vertraut. Gebäude, Standort, Legenden und Geschichten verschmelzen hier zu einem harmonischen Ganzen.» Philippe Starck

Dem französischen Designer gelang eine minimale Sanierung ohne Minimalismus. Die Fassade des Hotels, die weiss-blau gestreiften Markisen zum Schutz der kunstvoll gearbeiteten Balkone, die Löwenköpfe und andere historische Skulpturen blieben erhalten. Sie zeugen noch heute vom Geist der eleganten Sommerfrischler zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
In fast schon archäologischer Feinarbeit wurden Massivholzböden, Mauerziegel und Marmorsockel von mehreren Schichten Gips, Teppichen und Tapeten befreit. So kamen wieder jene Elemente und Materialien ans Licht, die diesem Ort einen zeitlos-modernen Charakter verleihen.
La Réserve Eden au Lac Zurich ist nun ein sorgfältig strukturiertes Gebäude von schlichter Eleganz mit kunstvollen Leuchtkörpern, Edelstahl-Türgriffen wie Skulpturen, Verkleidungen aus hellem Marmor, schmeichelnden Spiegeln und Wänden aus feinstem Glas.

Jachtclub-Ambiente

Nach der Freilegung dieser Strukturen lädt das Hotel zu neuen Träumen ein. Es wird zum Nährboden eines Gedankenspiels, das die Geschichte des Gebäudes mental neu erfinden lässt. Philippe Starck hat sich einen Jachtclub am Zürichseeufer ausgedacht. Dieser Club existiert nur in seiner Vorstellung. Er findet sich jedoch in zahlreichen ansprechenden Objekten wieder, die an die Welt der Seefahrt erinnern: Rotes, gehobeltes Holz wie von Schiffsrümpfen. Fotos und Gemälde von Segelschiffen oder Kapitänen - wie Familienporträts sind sie im ganzen Hotel verteilt. Man findet auch bronzene Fórcole, Rudergabeln von Gondeln aus Venedig. Eine Sammlung in Harz fixierter Schiffskiele. Ruder, die einfach so daliegen, als hätte man sie nach einer Regatta dort vergessen. Helle Holzböden mit breiten Dielen, die man auf dem Weg in die Badi nur allzu gern ohne Schuhe überqueren würde.

Neuer Eingang

Der günstige Standort und das besondere Umfeld kommen La Réserve Eden au Lac Zurich in jeder Jahreszeit zugute. Der See ist ein allgegenwärtiger Anziehungspunkt.
Der Eingang des Hotels wurde umgebaut. Damit ist er die einzige Ausnahme von der Regel, vorhandene Gebäudestrukturen zu bevorzugen und freizulegen. Die Gäste werden künftig am Seiteneingang begrüsst. Dies garantiert mehr Komfort und Diskretion.
Die Holztreppe zwischen der Rezeption und den oberen Etagen wurde jedoch beibehalten. Der grosse Lift ist in einen Glaskasten eingefasst. Hier können die Gäste die Glasfenster der Künstlerin Ara Starck bewundern.

Wohnen wie im Schiff

Das Hotel bietet 40 Zimmer und Suiten, die in 8 Kategorien unterteilt sind. Die Grösse reicht von 27 bis 79 Quadratmeter (Zimmerpreise ab Fr. 900.- für zwei Personen). Die Zimmer in den oberen Etagen hat Philippe Starck wie die Schiffskabinen von Seefahrern auf Landgang gestaltet.
Wie das Hotel selbst sind auch die Zimmer und Suiten elegant und modern. Natürliche, weiche Farben in hellen Tönen sorgen für schlichten Komfort. Solide Ziegelmauern und feines Rattan schaffen ein warmes, persönliches Ambiente.

Zwei neue Restaurants

La Réserve Eden au Lac Zurich versteht sich als eine Art Weckruf für die Zürcher Gastro-Szene. Das Hotel setzt auf eine zeitgemässe und elegante Küche. Serviert wird sie in zwei Restaurants, die natürlich ebenfalls von Philippe Starck designt wurden. Die Gäste können hier den ganzen Tag essen. So kann jeder nach seinem eigenen Rhythmus leben.
Ein Restaurant, das The Kitchen & The Bar, liegt im Erdgeschoss und wartet mit einer grossen offenen Küche auf, in der internationale Gerichte zubereitet werden. Seine grossen Fensterfronten stellen eine direkte Verbindung zur Aussenwelt her und «es hat alles, um bald zu einer der angesagtesten Begegnungsstätten in Zürich zu werden», wie es anlässlich der Eröffnung am 8. Januar 2020 hiess. Helle Fussböden, rotes Holz, Ruder und Schiffsrümpfe schaffen eine entspannte, gemütliche Atmosphäre und erinnern an die enge Beziehung zwischen Hotel und See.



In der sechsten Etage thront das La Muña mit seinem bepflanzten Rooftop hoch über der Stadt. Zugänglich ist es direkt über einen Glas-Lift in der Lobby. Das zweite Restaurant des La Réserve Eden au Lac ist eine wahre Schatztruhe. Fantasie-Souvenirs von Erlebnissen auf dem See wurden hier mit ausgefallenen Objekten aus Zürich und aus aller Welt kombiniert. Das La Muña bezaubert durch sein 360°-Panorama auf Zürich, See und Alpen. Serviert werden kalte und warme Mahlzeiten, die aus japanisch-peruanischen Spezialitäten der Küchenchefin Tomoko Gunji Hangartner (Miya) bestehen.

(Photos: zvg & Gregoire Gardette)