Auf dem Pop-up-Marktplatz im Web können Betreiber von nun geschlossenen Läden unkompliziert ihre Produkte anbieten. Ganz ohne Aufschaltgebühr. Auf Lädelishop.ch erhalten alle teilnehmenden Quartierläden ihren eigenen Auftritt. So können die Kunden auch online von einem zum nächsten Laden flanieren bzw. surfen. «Wir alle wollen auch nach der Corona-Krise noch belebte Quartierstrassen», sagt Susanne Suhner von der Zürcher Agentur Digital Sprout, der Initiantin dieses Projektes. «Unser temporärer Online-Marktplatz soll dazu beitragen – indem Konsumenten weiterhin ihre Läden unterstützen können.»

Gemeinsam im Lockdown stark
«Lädelishop» steht kleinen Schweizer Geschäften zur Verfügung, die von der aktuellen Schliessung betroffen sind. Der Pop-up-Marktplatz ist auch für Geschäfte attraktiv, die bereits einen Online-Shop betreiben. «Kleine Shops erhalten im Internet kaum Beachtung und werden von den grossen Playern verdrängt, da sie kaum Geld, Zeit oder das Wissen haben, sich online zu vermarkten und zu positionieren», sagt Gerhard Schriebl, Inhaber von Digital Sprout. «Im Zusammenschluss sind aber auch die kleinen Geschäfte stark. Sie können eine viel grössere Sichtbarkeit und dadurch auch mehr Kunden erreichen.» Denn mit vielen kleinen Beiträgen zusammen, kann ein Marketing-Budget eingesetzt werden, welches sonst nur grossen Akteuren zur Verfügung steht. Auf den grossen Plattformen wie Amazon oder Galaxus kommen die kleinen Läden zudem häufig nicht zum Zug. «Diese kleinen Läden bieten eine sorgfältige Selektion und damit einen Mehrwert», sagt Suhner. Bei «Lädelishop» spiegelt sich das auch im Design. «Wir haben uns bewusst für ein persönliches, sympatisches Erscheinungsbild entschieden», erläutert Frontend-Designer Raffaele De Giovanni.

Bekanntes erhalten
Die Bevölkerung erhält nicht zuletzt eine Möglichkeit, ein Stück Normalität beizubehalten. Sie können weiterhin Dinge des alltäglichen Gebrauchs in ihren Lieblingsgeschäften einkaufen, ohne auf Grossverteiler angewiesen zu sein. Gleichzeitig kann sie sich mit den Quartierläden solidarisch zeigen. «Normalerweise wird der Online-Handel eher für das Lädelisterben verantwortlich gemacht. Mit dem Pop-up-Onlinemarktplatz «Lädelishop» möchten wir das ändern», sagt Schriebl.