«Schon immer habe ich von einem eigenen Laden geträumt», so die NOLINY-Gründerin Christina Noli. Von Haus aus Journalistin, hat sie die letzten 15 Jahre über Design, Mode, Schweizer Brands und zuletzt Textilien und Retail geschrieben. Dass aus dem geplanten Concept Store einer für Kinder geworden ist, hat sich ganz natürlich – und ein bisschen per Zufall – ergeben. Denn, dem Homeoffice mit Kindern überdrüssig, suchte die 42- Jährige Ende Mai einen Atelierplatz – und stolperte über einen Raum mit Schaufenster in ihrem Wohnquartier.

Lange überlegt, ob sie die mit einer Coiffeuse geteilten Räume nehmen soll, hat Christina Noli nicht. Schliesslich war die Selbstständigkeit als nächstes Karriereziel bereits geplant. «Dass der Fokus von NOLINY nun auf Familien und Kindern liegt, hat sich wie von selbst entwickelt. Nach zwölf Jahren im Quartier, wo es zwar von Kids allen Alters wimmelt, es aber seit ein paar Jahren keinen Kinderladen mehr gibt, war die Entscheidung, das Sortiment auf diese Zielgruppe auszurichten, schnell gefällt.
 

So wurde der Sommer hindurch umgebaut, gestrichen, aufgebaut, bestellt und eingerichtet. Seit Mitte September findet man an der Ackersteinstrasse 1, gleich an der Grenze von Wipkingen zu Höngg nun von Kinderbüchern von lokalen Autoren über hiesige Kindernaturkosmetik bis hin zu in der Schweiz produzierte Holzspielwaren oder Accessoires aus Biobaumwolle ein kuratiertes Sortiment für Kinder von 0 bis 12 Jahre. «Ich glaube an den lokalen Retail. An die persönliche Begegnung, an den Wert der Beratung und an den einzigartigen Charakter von einzelnen Geschäften, die auch den Quartieren eine Persönlichkeit geben.»

 

(Bildcredit: Pierre Kellenberger)

Ein sinnvolles, nachhaltiges und kreatives Angebot war Christina Noli sehr wichtig, doch nach zehn Jahren als Mutter weiss sie auch: «Bei einigen Dingen muss man einfach pragmatisch sein und das anbieten, was Kids – und nicht Eltern – sich wünschen.» So gibt es eben auch Spielautos oder Retro-Gameingmaschinen im Angebot. Ein spezieller Fokus liegt zudem auf Geschenken für Kindergeburtstage. So kann man im NOLINY die eigene Geburtstagsliste zusammenstellen und hinterlegen, um unpassenden Mitbringseln an Kindergeburtstagen entgegenzuwirken. Und, um ihre ursprüngliche Idee mit dem Concept Store doch noch zu huldigen, gibt es für die Erwachsenen neben Ideenreichem für den Familienalltag auch Postkarten, lokales Design, Keramik, Kerzen, Kosmetik und einige Bücher zu erstehen.

 

(Bildcredit: Pierre Kellenberger)

Neben dem Ladengeschäft will Christina Noli bald auch Kurse für Kinder anbieten. «Mit meiner Designausbildung habe ich mich immer zwischen dem Kreativen und dem Schreiben bewegt. Nun verbinde ich meine beiden Leidenschaften – und gebe sie der nächsten Generation weiter.» So können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren schon ab diesem Herbst ihr eigenes Bilder- oder Kinderbuch im NOLINY entstehen lassen. Oder ihre Kleider upcyclen, verschönern und bemalen. Oder Schmuck herstellen. Oder Gruseliges für Halloween basteln... Ideen hat Christina Noli viele. Wie die der eigenen Marke – aber das alles braucht Zeit. Genau wie der Aufbau einer Stammkundschaft. «Wenn keine Kund*innen bei mir im Laden sind, dann ist der NOLINY eben doch der Atelierplatz, den ich ursprünglich gesucht habe, um meiner Arbeit als Journalistin und Texterin nachzugehen», schmunzelt Christina Noli.

 

(Bildcredit: Pierre Kellenberger)