Das konnte im Jahr 1986 noch niemand voraussehen, als Architekt Willi Walter im Auftrag des damaligen Stadtplanungsamtes die erste städtebauliche Studie für den Raum Bellevue und Stadelhofen präsentierte. Dreissig Jahre dauerte es von der ersten Projektidee bis zu ihrer Realisierung. Heute steht der Sechseläutenplatz den weltweit bedeutendsten Stadtplätzen hinsichtlich seiner Grösse und städtebaulichen Bedeutung in nichts nach.

Eine der grossen Besonderheiten des Sechseläutenplatzes ist, dass er von allem Anfang an nicht als Vorplatz des Opernhauses konzipiert wurde, auch nicht als Markplatz, Rathausplatz oder Herrschaftsplatz wie die meisten bedeutsamen Stadtplätze, sondern als Platz für die Bevölkerung.

Zwischen 1840 und 1880 war das Gebiet Bellevue und Sechseläutenplatz ein Dampfschiffhafen – heute dient es als unsichtbares Parkhaus. Bereits 1902 wurde es zum Standort für den Böögg am Sechseläuten. In zahlreichen Beiträgen aus verschiedensten Perspektiven wird hier die Geschichte des grössten Stadtplatzes von Zürich mit dem darunterliegenden Parkhaus Opéra erzählt, von der mittelalterlichen Vorstadt bis zur Gegenwart.

Das Platzgefüge im Raum Bellevue und Stadelhofen ist das Resultat vielfältiger städtebaulicher Prozesse, die Anlass zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Stadtentwicklung Zürichs bieten. Das bildstarke Buch zeigt, wie der Sechseläutenplatz den Standort verändert hat und was er für Zürich bewirkt.

Mit einem Vorwort von Corine Mauch, Fotografien von Mara Truog und Flugaufnahmen von Niklaus Wächter.