Die Ausstellung «500’000 Meilen – mit F.C. Gundlach um die Welt» zeigt mit mehr als 100 Exponaten einen repräsentativen Ausschnitt über die klare Bildsprache sowie die ästhetische Haltung des Fotografen. Sie bietet Einblick in seine kulturellen Interessen sowie die bisweilen abenteuerlichen Umstände, unter denen seine Bilder überall auf der Welt entstanden. Zu sehen sind bekannte Ikonen ebenso wie noch nie gezeigte Motive als Vintages und grossformatige Neu-Abzüge.

F.C. Gundlach «Vor der Cheopspyramide», Karin Mossberg für Radium, Gizeh, Ägypten 1966.

Leichtfüssig und lässig verkörpern seine Models noch heute den Geist der grossen Freiheit. F.C. Gundlachs Auftraggeber sind neben dem eleganten Magazin «Film und Frau» grosse auflagenstarke Film- und Mode-Magazine wie «Brigitte«, «Stern», «Quick», «Twen» und «Annabelle».

F.C. Gundlach «Strandsegler», Françoise Rubartelli, Falke Fashion, St. Peter Ording 1971.

Die Kamera ist F.C. Gundlachs ständiger Begleiter. Die grossen Modemetropolen Berlin, Paris und New York sind sein zweites Zuhause. Neben Modeaufnahmen entstehen eindrucksvolle Reise-Reportagen. Lange vor der Flut des Massentourismus besucht F.C. Gundlach die Pyramiden Ägyptens, die Tempelanlagen von Angkor Wat oder Oscar Niemeyers futuristische Dschungelstadt Brasilia. Mit viel Feingefühl werden die berühmten Monumente Teil seiner architektonisch ausgeklügelten Inszenierungen.

F.C. Gundlach «In der Hafenkneipe», Modereportage für Nino, St. Pauli, Hamburg 1958.

Das Motiv der Reise zieht sich durch das Leben und Werk F.C. Gundlachs wie ein roter Faden. Bereits mit zehn Jahren bekommt F.C. Gundlach seine erste Kamera geschenkt: eine Agfa Box. Ihm ist früh klar, dass er die Welt sehen will.

Biographie

Nach einer Ausbildung in Kassel, startet Gundlach seine Karriere als Bildjournalist in Stuttgart. Diese Wurzeln werden ihm zeitlebens in Form von Bildaufbau und Reportage-Charakter erhalten bleiben. 1950 geht er das erste Mal nach Paris, an den Sehnsuchtsort aller jungen Europäer. Hier besucht er die glanzvollen Parcours der Mode und entfaltet seine modefotografische Bildsprache.

Doch Paris ist nur der Anfang. Von hier aus reist er für Mode-Reportagen in die ganze Welt. Mit dem Linienschiff und wenig später mit der Super Constellation geht es nach New York. Ein geschickter Coup bringt ihm einen Exklusivvertrag mit der Lufthansa ein und ermöglicht ihm Fernreisen an die entlegensten Orte der Erde. Ägypten und der vordere Orient sind seine Ziele, unmittelbar danach Persien, Kambodscha, Hongkong, Mittel- und Südamerika, der ganze afrikanische Kontinent...

F.C. Gundlach auf Locationreise nach New York mit der SS United States, 1959.

Mit seinen Inszenierungen in aller Welt trifft F.C. Gundlach den Nerv der Zeit. Neben seinen Portraits von Stars und Sternchen in Mode stillt F.C. Gundlach damit nicht nur den Durst nach Glamour, sondern auch die Sehnsucht nach Exotik und Internationalität. In seiner unverkennbaren Bildsprache bringt er einen frischen Hauch von Weltläufigkeit in die bundesdeutschen Wohnzimmer.

F.C. Gundlachs permanente Reisetätigkeit führte dazu, dass er so manches Mal nicht wusste, wo er war, wenn er aufwachte und wohin ihn der nächste Tage führen würde. Doch die Fotografie war sein Motor und trieb ihn  voran, auch nach seiner Zeit als aktiver Fotograf: ob als Unternehmer, Sammler, Kurator, Galerist, Museumsgründer oder Stifter. Stillstand und Enge sind bis heute zwei Zustände, die er wohl am meisten fürchtet.

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(Photos zvg)